In einer Gesprächsrunde erzählten Dozentinnen, wie sie zur VHS Leonberg kamen. | © Leila Fendrich
75 Jahre Volkshochschule Leonberg werden am Freitag, 31. Januar, in der Steinturnhalle gefeiert. "Hut ab vor dem Angebot, das Sie der Stadtgesellschaft machen", lobt Oberbürgermeister Martin Georg Cohn in seiner Begrüßung Dr. Uwe Painke, den Leiter der Leonberger VHS, und sein Team. Ein Blick in das frisch eingetroffene Programmheft des Sommersemesters zeigt eine Auswahl von mehr als 800 Kursen. Die VHS sei ein Garant für Bildung in Leonberg, so OB Cohn. Kinder, die verspätet den Lernerfolg suchen, finden in der VHS ihren Platz. Er selbst habe über die Volkshochschule den zweiten Bildungsweg eingeschlagen und später auch als Dozent an der VHS gearbeitet.
Auch Dusan Minic, Sozialdezernent im Landkreis Böblingen, findet lobende Worte für die Bildungsinstitution. Lebenslanges Lernen sei der Schlüssel zum Erfolg und Bildung die wichtigste Ressource in Deutschland, die es zu pflegen gelte. Für das Engagement und die Unterstützung der VHS in der Stadt sowie im Landkreis dankt er.
Die Volkshochschule geht mit der Zeit und passt ihr Angebot an die Bedarfe in der Gesellschaft an. Minic spinnt den Gedanken weiter und fragt, welche Kurse es wohl in 75 Jahren geben könnte. Virtuelle Realität als Lebensraum oder Grundlagen der Quantenprogrammierung?
Den Festakt in der Steinturnhalle begleiten der Popchor der Jugendmusikschule und der Jazz-Pianist und -Lehrer Benedikt Moser. Unter anderem mit "Bei mir bist du schön" von den Andrew Sisters und "Price Tag" von Jessie J begeistern sie das Publikum sichtlich.
Den Rahmen für das Bildungsangebot in Leonberg geben Dr. Uwe Painke und sein Team. Aber mit Leben füllen es die Dozentinnen und Dozenten. In einer Gesprächsrunde erzählen drei Dozentinnen für Kunst und Deutsch als Fremdsprache, wie sie zur VHS Leonberg kamen und was ihren Job besonders macht, sodass sie ihm teilweise seit Jahren treu bleiben und das Feuer bei ihren Kursteilnehmenden entzünden.
Für das Engagement der VHS-Verwaltung und der Dozentinnen und Dozenten dankt auch der VHS-Leiter. In seiner Ansprache arbeitet er außerdem den Auftrag der Volkshochschule heraus: Demokratie stärken und verteidigen, Integration leisten und Fachkräfte sichern. Als Reaktion auf die Nazi-Diktatur wurde die VHS Leonberg vor 75 Jahren als "Volksbildungswerk" gegründet, im ersten Programm fanden sich 18 Angebote. Damals wie heute stehe die VHS für frei zugängliche und erschwingliche Bildung. Sie sei preiswert im doppelten Sinne, so Painke. Menschen wären ohne sie wortwörtlich sprachlos, die VHS sorge dafür, dass Menschen nicht abgehängt werden und vermittle Fähigkeiten für die Zukunft. Abschließend ruft er zu Mut auf: "Keine Angst vor Bildung."