Die Geschichte lastet schwer auf Vietnam. Über mehr als ein Jahrzehnt hinweg porträtierten Kriegsreportagen dieses Land als Unterwelt der Barbarei. Auch nach Ende des Vietnamkrieges sorgten unendlich viele Kriegsfilme aus Hollywood dafür, dass sich dieser Ruf hartnäckig hielt. Bei unserer Reise durch Vietnam stellten wir fest, dass dieses Land nicht aus Bombenkratern und Armeegeschützen, sondern aus blütenweißen Stränden, lebendigen Städten und ehrwürdigen Pagoden besteht. Die Geschwindigkeit, mit der rund 80 Millionen Menschen die schrecklichen Ereignisse der jüngsten Vergangenheit hinter sich gelassen, und ihren Blick auf die Zukunft gerichtet haben, überrascht. Seitdem der nach der Wiedervereinigung von Nord- und Südvietnam 1975 eingeführte wirtschaftliche Zentralismus 1986 durch eine sozialistische Marktwirtschaft ersetzt wurde, ist die Nation von einer fieberhaften Handelstätigkeit ergriffen. Das Land strahlt auf uns eine Lebenskraft und Zuversicht aus, die ansteckt und noch lange nach der Rückkehr in die Heimat haften bleibt.
Karl-Heinz Unterberger
Mi, 23.03.2022, 19:30 Uhr
vhs, Konferenzraum
6,00 € (Anmeldung erwünscht, Restkarten an der Abendkasse erhältlich)
Anmeldemöglichkeiten für diesen Vortrag finden Sie hier.