Eine Delegation aus Leonbergs Partnerstadt Belfort war in der Engelbergstadt zu Gast. Zwischen Samstag, 15. und Sonntag, 16. Juni, kamen die Vertreterinnen und Vertreter beider Städte intensiv ins Gespräch. Sie besuchten unter anderem das Maifest in Warmbronn, feierten einen ökumenischen Gottesdienst und besuchten das Partnerschaftskonzert in der Stadthalle.
Städtepartnerschaften wie die zwischen Leonberg und Belfort füllen die europäische Idee mit Leben. Von einer reinen Partnerschaft kann zwischen Leonberg und Belfort sowohl auf städtischer, als auch auf Vereinsebene, aber keine Rede mehr sein. Aus ihr ist längst eine enge Freundschaft gewachsen. Der Austausch zwischen den Delegationen sei ohne Zweifel hoch relevant, "mindestens genauso wichtig ist es aber, dass sich Kinder und Jugendliche über die Grenzen hinweg treffen und die Kulturen kennenlernen. Deshalb freut es mich heute in so viele junge Augen zu schauen", sagt Baubürgermeister Klaus Brenner in seiner Begrüßungsansprache am Samstag im Foyer der Stadthalle.
Insgesamt 26 Jugendliche aus Belfort lauschen den Ansprachen von Klaus Brenner und der beauftragten Stadträtin für Internationales und offiziellen Vertreterin für Belforts Bürgermeister Damien Meslot, Marie-Thérèse Robert. Die jungen Musikerinnen und Musiker sind in Gastfamilien untergebracht. Viele Gasteltern begleiten sie in die Stadthalle. Ihr Höhepunkt ist aber sicherlich das große Partnerschaftskonzert am Sonntag, 15 Uhr. In verschiedenen Konstellationen musizieren die Jugendmusikschule Leonberg und das Conservatiore Henri Dutilleux de Belfort auf der Bühne der Stadthalle.
Den Anfang macht das Kammerensemble Leonberg unter der Leitung von Martina Pirrotta, mit zwei Stücken von Edvard Grieg, ein Komponist der Romantik. Moderner wird es mit dem Jungen Orchester, die „Call me maybe“ von Carly Rae Jepsen spielen. Darauf folgt das Jugendsinfonieorchester, das vier Stücke aus Friedrich Mendelsssohn Bartholdys Sommernachtstraum vortragen.
Nach einer kurzen Umbaupause ist das Orchester "Tir' Pouss'" aus Belfort an der Reihe. Unter der Leitung von Aude Pesquier spielen die jungen Französinnen und Franzosen zunächst "He's a pirate", die bekannte Filmmusik aus "Fluch der Karibik". Mit "La danse du Grand Calumet de la Paix" folgt ein Barockstück, bevor es mit "The Ghost of Tom" von Nico Dezaire etwas experimenteller wird.
Als Abschluss musizieren das Orchester aus Leonberg und das Orchester aus Belfort gemeinsam auf der Bühne und begeistern das Publikum mit ihrem Können. Die Harmonie zwischen den beiden Orchestern, trotz unterschiedlicher Herkunft, zeugt von der universellen Sprache der Musik, die Menschen über Grenzen hinweg verbindet.
Am Tag zuvor besuchte die Delegation das Maifest in Warmbronn. Ganz bewusst mischten sich die Gäste aus Frankreich gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Leonberg unter die Besuchenden, um auch mit den Bürgerinnen und Bürgern intensiv ins Gespräch zu gehen. Der hiesige Bürgerverein empfing die Belforterinnen und Belforter herzlich mit offenen Armen.
Am Sonntagvormittag stand ein gemeinsamer ökumenischer Gottesdienst unter freiem Himmel im Rahmen des Lyra Leo Beach an. Es entwickelten sich anregende Gespräche zwischen die Vertreterinnen und Vertretern der Kirchen sowie den städtischen Delegationen. Ein intensiver Austausch entwickelte sich auch während des Fachvortrags zur "Stadt für Morgen", der vom Referat für innovative Mobilität vorbereitet wurde. Die Delegation aus Belfort lauschte nämlich nicht nur den Plänen, sondern gab auch wertvolle Tipps aus eignen Erfahrungen im Kontext der städtebaulichen Entwicklungen in Belfort.
Genauso produktiv und relevant war auch der Austausch zwischen drei Schülerinnen aus Belfort und zwei Vertreterinnen des Leonberger Jugendausschusses. Die Partnerschaft zwischen Leonberg und Belfort basiert auf einer engen Zusammenarbeit der Jugendarbeit. Alle waren sich einig: gemeinsame grenzüberschreitende Aktionen sollen in Zukunft häufiger stattfinden.
Die Belforter Tage finden 2025 wieder in Frankreich statt. Der Partnerschaftsaustausch wechselt jährlich zwischen den beiden Städten.