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06.10.2022

Leonberg auf verschiedene Weisen entdecken

Stadtführungen sind nicht nur für Touristinnen und Touristen interessant. Auch Leonbergerinnen und Leonberger können im Oktober ihre Stadt auf vielfältige Weise entdecken. Diese Führungen bietet das Stadtmarketing gemeinsam mit dem Stadtarchiv im Oktober an. 

Bei der Fackelführung können Interessierte das nächtliche Treiben des früheren Leonbergs kennenlernen.

Bei der Fackelführung können Interessierte das nächtliche Treiben des früheren Leonbergs kennenlernen.  | © Stadt Leonberg

 

9. Oktober: Auf den Spuren des KZ Leonberg

Am Sonntag, 9. Oktober, stellt die KZ-Gedenkstätteninitiaive den "Weg der Erinnerung" und die Dokumentationsstätte im alten Autobahntunnel vor. Die Führung startet um 14.30 Uhr in der Seestraße beim Alten Friedhof, an der Tafel 1 des "Wegs der Erinnerung". In Leonberg gab es vom Frühjahr 1944 bis zum April 1945 ein von der SS geführtes Konzentrationslager. Es war ein Außenlager des KZ Natzweiler im Elsass. Häftlinge aus mehr als 23 europäischen Ländern wurden gezwungen für die Firma Messerschmitt zu arbeiten – zwölf Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Die Firma hatte die Produktion der Tragflächen für das Flugzeug Me 262 in den bombensicheren Autobahntunnel verlagert. Das Lager selbst befand sich am Ende der Seestraße. Die meisten Gefangenen kamen zunächst aus dem KZ Natzweiler sowie aus dem KZ Dachau und seinen Außenlagern, die um die Messerschmitt-Fertigung rund um Augsburg eingerichtet waren. Ende 1944 und Anfang 1945 wurden kurz vor der Befreiung der KZ-Häftlinge aus den großen Konzentrationslagern in Osteuropa auch Männer aus Auschwitz nach Leonberg verschleppt. An sie erinnert seit dem 8. Mai 2005 eine Gedenkwand mit fast 3.000 Häftlingsnamen vor dem alten Engelbergtunnel.

Wann? Sonntag, 9. Oktober, 14.30 Uhr
Wo? Beim Alten Friedhof, an der Gedenktafel 1
Kosten? 4 Euro, Personen unter 16 Jahren sind frei 

15. Oktober: Abendliche Fackelführung – Licht und Schatten

Lokalhistoriker Gerd Jenner nimmt die Teilnehmenden in seiner abendlichen Fackelführung mit an Orte in der Altstadt, die nach Einbruch der Dunkelheit normalerweise nicht zugänglich sind. Dem nächtlichen Treiben und lichtscheuen Unternehmungen der ‚alten‘ Leonberger auf die Spur zu kommen, das ist die Absicht dieses ungewöhnlichen Spazierganges. Hexenjagd und Stadtwache, das Nachtleben adeliger Personen, Straßenbeleuchtung und Feuerwehreinsätze bei Nacht – diese Themen bespricht Gerd Jenner. Nicht zu vergessen: Die Gauner und Diebe, die im Dunklen zur Hochform auflaufen konnten. Hat es gar gespukt in den stillen Winkeln der Altstadt oder tut es das heute noch? Wie verhielt sich die Polizei bei alle dem und was unternahmen die Vertreter der Kirche im Falle nächtlicher Aktivitäten? Fragen über Fragen, die von Stadtführer Gerd Jenner an Ort und Stelle geklärt werden.

Wann? Samstag, 15. Oktober, 18.30 Uhr
Wo? Brunnen auf dem Marktplatz
Kosten? 12 Euro, Karten sind beim städtischen i-Punkt erhältlich 

16. Oktober: Stadtteilführung durch das Ramtel

Lokalhistoriker Gerd Jenner zeigt am Sonntag, 16. Oktober, den Stadtteil Ramtel. Was hat eine Kolonie mit Leonberg zu tun? Und warum wurde das Wohnen im Ramtel kurz vor der Jahrtausendwende sehr viel angenehmer? Ein Spaziergang durch diesen Leonberger Stadtteil öffnet die Augen, Altgewohntes neu zu sehen.

Wann? Sonntag, 16. Oktober, 14.30 Uhr
Wo? Versöhnungskirche, Königsberger Straße 11
Kosten? 4 Euro, Personen unter 16 Jahren sind frei 

23. Oktober: Von Baumann bis Sailer – Skulpturen im Stadtpark

Christina Ossowski lädt ein, die Kunstwerke im Stadtpark zu entdecken. Die Vielgestaltigkeit einer zeitgenössischen Skulptur erschließt sich gleich im unteren Stadtpark mit den Skulpturen des Berliners Klaus Duschat und der Leonberger Künstlerin Heide Bihlmaier auf der Parkseeinsel. Viele der dauerhaft aufgestellten Kunstwerke sind aus Stahl oder Stein. Herbert Baumanns „Kopfpaar“ aus Granit ist ein Beispiel gleich am Eingang zum Stadtpark neben der Stadthalle. Mit der Aufstellung der Skulpturen, die Mitte der 1970er Jahre im Zuge der sommerlichen Freilandausstellungen begann, ist auch immer ein Stück Stadtgeschichte verbunden. Selbst von international bekannten Bildhauern wie Waldemar Grzimek findet sich ein Werk. Mit dem Friedensmahnmal von Hans Daniel Sailer endet der Spaziergang im oberen Teil des Stadtparks – zur Erinnerung an den jüngst verstorbenen bekannten Leonberger Künstler.

Wann? Sonntag, 23. Oktober, 11.15 Uhr
Wo? Vor der Stadthalle an der Bronzeskulptur des Leonberger Hundes
Kosten? 4 Euro, Personen unter 16 Jahren sind frei 

30. Oktober: Eltingen, ein Dorf mit Fachwerk und Geschichte

Inge Hertig führt durch das alte Eltingen mit seinen Fachwerkhäusern und Geschichten. „Württembergs schönste Dorfstraße“, die Carl-Schmincke-Straße, zeugt noch vom alten stattlichen Bauerndorf. Zu den geräumigen Hofanlagen gehören mehrere Gebäude: Wohnhaus, Stall und Scheune. Noch älter sind die Hofanlagen in der Glemsstraße, der ersten Hauptstraße Eltingens. Zu den ältesten zählt das spätmittelalterliche Gebäude Nummer 33, im Volksmund „Kloster“ genannt. Es hat eine interessante Geschichte. Welche das ist, erfahren Teilnehmende der Führung.

Wann? Sonntag, 30. Oktober, 14.30 Uhr
Wo? Kirchplatz vor dem alten Eltinger Rathaus, Carl-Schmincke-Straße 37
Kosten? 4 Euro, Personen unter 16 Jahren sind frei 

Restkarten für beliebte Kellerführungen

An den zwei Freitagen, 28. Oktober und 11. November, geht es wieder hinunter in die Leonberger Keller. Unter Leitung der Lokalhistorikerin Roswitha Brand erfahren Interessierte Wissenswertes über den Weinanbau und mehr in Leonberg, Kostproben inklusive. Restkarten für die beliebten Kellerführungen zum Preis von 20 Euro sind noch im i-Punkt im Rathaus erhältlich.