Rassismus und Ausgrenzung richtig begegnen
Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus fand ein Projekt am Albert-Schweitzer-Gymnasium (ASG) gemeinsam mit dem Internationalen Rat statt. Mithilfe eines in Leonberg von der Stadtverwaltung produzierten Films und anschließender Diskussion, lernten rund 300 Schülerinnen und Schüler jeweils in ihren Klassenverbünden vieles über Diskriminierung, Vorurteile und Rassismus. Auch Vielfalt und respektvoller Umgang miteinander waren Thema an verschiedenen Tagen zwischen Montag, 20. und Donnerstag, 30. März.
Internationale Wochen gegen Rassismus
In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Rat hat das Albert-Schweitzer-Gymnasium (ASG) mit allen 5., 6. und 8. Klassen ein Projekt gegen Alltags-Diskriminierung und für gutes Miteinander in Vielfalt durchgeführt. Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 20. März bis 2. April war in den verschiedenen Klassen jeweils ein Gast aus dem Gemeinderat und einer sachkundigen Einwohnerin oder einem sachkundigen Einwohner Leonbergs mit Migrationshintergrund zu Besuch. Gezeigt wurde ein in Leonberg gedrehter Film, in dem Passanten unterschiedlichen Alters befragt wurden, welche Erfahrungen sie mit Rassismus im Alltag machen. Der Film ist im vergangenen Jahr von der Verwaltung in Auftrag gegeben worden und in enger Abstimmung mit dem Produktionsteam entstanden. Dabei kamen Leonbergerinnen und Leonberger zu Wort, die aufgrund ihres Aussehens, ihrer Hautfarbe, ihrer Sprache oder ihrer Religion Vorurteilen ausgesetzt sind oder in vergleichbaren Situationen schlechter behandelt werden.
Die Schülerinnen und Schüler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums lernten jeweils in einer Doppelstunde zwischen den beiden Montagen, 20. und 27. März, wie sie einschreiten und handeln können, wenn sie Alltagsrassismus bei sich oder anderen begegnen. Auch die Mitglieder des Internationales Rats ließen die Jugendlichen an eigenen Erfahrungen mit rassistischen Momenten teilhaben. Sie erzählten, wie sie gelernt haben, mit Vorurteilen oder Abwertungen umzugehen. Sie ermutigten die Schülerinnen und Schüler darin, sich der Einzigartigkeit eines jeden Menschen, seiner Wurzeln und seiner Sprachen bewusst zu machen. Es stand der Mehrwert einer multikulturellen Gesellschaft im Fokus.
Auch die Schülerinnen und Schüler hatten die Gelegenheit über ihre eigenen Erfahrungen mit Vorurteilen zu sprechen. Dadurch wurde eine Kultur des Hinsehens und ein respektvolles Miteinander gestärkt.
Der Internationale Rat hat unter anderem die Aufgabe, die Integration vor Ort zu fördern. Die Präventionsarbeit ist ein wichtiger Baustein. "Gerade junge Menschen wollen wir für das Thema Alltagsdiskriminierung und einen guten sozialen Umgang miteinander sensibilisieren, denn die gesellschaftliche Vielfalt ist Realität in unseren Klassenzimmern. Schulen sind ein Ort der Persönlichkeitsentwicklung und gemeinsam wollen wir die Jugendlichen stärken für ihren Alltag", heißt es in den verschriftlichten Zielen des Internationalen Rats.
Alle Ausarbeitungen, die im Unterricht entstanden sind, werden anlässlich der Kinder- und Jugendtage und Tage der internationalen Begegnung am zweiten Wochenende im Juli im Stadtpark im Zelt des Internationalen Rats zu sehen sein. Der im ASG gezeigte Film ist auf der Webseite der Stadtverwaltung unter www.leonberg.de/Internationaler-Rat abrufbar.
Fazit des Projekts
"Imponiert hat uns die volle Konzentration der Klassen beim Film, die Erarbeitung des Themas und die Offenheit der Schülerinnen und Schüler auch von persönlichen Erlebnissen zu berichten. Wir sind dankbar und inspiriert für die zukünftige Arbeit durch die vielen ermutigenden Signale der Jugendlichen und der Lehrkräfte", so Sandra Fink, Sprecherin des Internationalen Rats.
"Die Schule sollte selbstverständlich ein Ort der Integration und der Vielfalt sein, deshalb wollen wir in jeder Klassenstufe einen Impuls dafür setzen. In unserem Leitbild, das sich an Albert Schweitzer orientiert, haben wir schon immer Wert auf den respektvollen Umgang miteinander gelegt. In diesem Schuljahr haben wir uns bewusst das Thema ‚Toleranz und Vielfalt‘ auf die Fahnen geschrieben und bereits im September einen pädagogischen Tag zu diesem Thema veranstaltet. Für die Klassen 5, 6 und 8 fanden wir das Angebot des Internationalen Rats sehr ansprechend, weil es die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler hier in Leonberg direkt betrifft", so Iris Müller, stellvertretende Schulleiterin des ASGs.