Stadt baut Umweltspuren zurück und wertet Ergebnisse aus
Nach sechs Monaten endet der Verkehrsversuch in der Eltinger- und Brennerstraße. Am Donnerstag, 15. Dezember, werden die provisorischen Spuren rückgebaut. Das Referat für innovative Mobilität wertet nun die Erkenntnisse des Verkehrsversuchs aus.
Blick auf die Eltinger Straße. | © Benjamin Schulz
Wie geht es nach dem Verkehrsversuch weiter?
Sechs Monate lang waren die Fahrspuren in der Brennerstraße sowie der Eltinger Straße für Autofahrende von vier auf zwei Fahrspuren begrenzt. Die äußeren Spuren waren jeweils als "Umweltspur" deklariert für Radfahrende und den Busverkehr freigegeben. Nun endet der Versuchszeitraum am Donnerstag, 15. Dezember. Ab 9 Uhr wird rückgebaut.
Das Referat für innovative Mobilität wertet jetzt aus, wie sich der Versuch auf den Verkehr ausgewirkt hat und prüft auch auf Grundlage der Bürgerbeteiligung in den vergangenen Wochen und Monaten, wie der mögliche freie Raum künftig genutzt werden könnte. Zu einer Umweltspur, wie in den vergangenen sechs Monaten, wird es aller Voraussicht nach nicht kommen, auch wenn das Ergebnis des Verkehrsversuchs positiv ausfallen sollte. Schließlich wurde die Umweltspur vor einem halben Jahr nur realisiert, um während des Verkehrsversuchs den Straßenraum nicht ungenutzt zu lassen.
Kann der Verkehr bei Wegnahme eines Fahrstreifens weiterhin abgewickelt werden?
Vor dem Hintergrund dieser Fragestellung beschloss der Leonberger Gemeinderat in seiner Sitzung vom 5. April 2022 den Verkehrsversuch. Dieser soll zeigen, wie sich eine Reduktion von vier auf zwei Fahrspuren auf den Verkehr auswirkt. "In der Stadt ist der Raum begrenzt. Für eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadt, brauchen wir mehr Raum für Fußgängerinnen, Radfahrer oder auch Grünflächen", so Stephan Kerner, Leiter des Referats für innovative Mobilität.
Dem stimmt auch Oberbürgermeister Martin Georg Cohn zu: "Vor allem der diesjährige Sommer hat gezeigt, zu welchen Problemen die asphaltierten Flächen in unserer Innenstadt führen: Sowohl eine starke Überhitzung als auch der mangelhafte Wasserabfluss bei Starkregenereignissen machen deutlich, dass dringend Maßnahmen gegen den Klimawandel ergriffen werden müssen. Das Projekt 'Stadt für Morgen' soll dem in erster Linie Rechnung tragen, sodass eine unverzügliche Umsetzung weiter vorangetrieben werden muss."
Während der sechsmonatigen Laufzeit hat das Referat für innovative Mobilität durchgehend Verkehrsüberwachungen, -zählungen und -beobachtungen der Verkehrslage durchgeführt. Diese werden nun ausgewertet und aufbereitet. Sie sollen eine solide Grundlage für die weitere Planung bilden.
Diverse Möglichkeiten für Straßenumbau
"Was wir mit dem gewonnenen Platz der reduzierten Spuren machen, ist noch immer offen. Die Umweltspur hat sich für die Zeit während des Versuchs angeboten, war aber nie das erklärte Ziel. Sie ist eine von vielen Möglichkeiten", erklärt Kerner. Unlängst wurde eine erste Variante für die Eltinger Straße bei der Bürgerveranstaltung in der Steinturnhalle vorgestellt. Die Vorträge können Interessierte auf der städtischen Webseite und auf YouTube anschauen.
Mögliche Verkehrsbeeinträchtigung bei Rückbau
Der Verkehrsversuch soll sukzessive mit einer sogenannten wandernden Arbeitsstelle rückgebaut werden. So wird der fließende Verkehr möglichst wenig beeinträchtigt. Allerdings kann es in der Eltinger- und der Brennerstraße zu leichten Beeinflussungen kommen. Alle Verkehrsteilnehmenden werden gebeten, sich umsichtig zu verhalten und die Geschwindigkeit im Bereich der Arbeitsstellen entsprechend anzupassen. Die Stadtverwaltung bittet um Verständnis.